Dr. Jan-Niclas Gesenhuis spricht über lokalen Klimaschutz

Dr. Jan-Niclas Gesenhuis spricht vor rund 50 Zuschauern in der Gempthalle

„Die Jugend hat ein Recht auf eine lebenswerte Zukunft! Eine aktuell erkennbare katastrophale Klimapolitik mit verheerenden Konsequenzen darf dieses Recht nicht gefährden!“

Das ist die These, die Dr. Jan Niclas Gesenhues, Direktkandidat der Grünen für den Wahlkreis 128/Steinfurt III, an den Anfang seines Impulsreferates stellte.

Eingeladen hatte der Lengericher Ortsverband  der Partei zu einer Wahlveranstaltung mit dem promovierten  Volkswirt in die Gempthalle. Co-Ortsverbandsvorsitzender Dennis Schmitter konnte neben dem Referenten viele interessierte Zuhörer*Innen begrüßen.

Von der Eingangsthese schlug der Redner, auch engagierter Vorsitzender der Grünen Kreistagsfraktion, einen Bogen zu verschiedenen Schwerpunkten, Absichten und Aktivitäten, die er in Zukunft umsetzen will.

Dazu gehört an erster Stelle der bedingungslose Ausbau regenerativer Energien, global und lokal, unter anderem begleitet durch die drastische Verringerung des CO2-Ausstoßes. Als Steuerelement sieht Gesenhues eine Verschärfung der CO2-Abgabe.

Des Weiteren forderte der Kandidat für die Bundestagswahl, entstehende Zusatzkosten für klimafreundliche Investitionen, ähnlich wie in den USA praktiziert, durch öffentliche Unterstützung abzufedern.

Als besonders großes Problem aktueller Lebensweise sieht Dr. Gesenhues den Verlust der Bio-Diversität durch das Artensterben. Die daraus wachsende Bedrohung auch für das menschliche Leben und zu treffende Gegenmaßnahmen bezeichnete er als eine der entscheidenden politischen Aufgabe auf allen Ebenen. „Ein „Weiter so!“ dürfe es auf keinen Fall geben!

Gesenhues skizzierte in seinen Ausführungen Beispiele aktiven Handelns vor Ort als  Sofortmaßnahmen: Die Begrenzung des Flächenverbrauches durch entsprechende Regelungen in Bebauungsplänen kann durch die Stadt- und Gemeinderäte erreicht werden.

Die Landwirtschaft muss sowohl durch finanzielle Hilfen bei der Umstellung auf umweltgerechte Produktionen als auch durch eine Einflussnahme auf das Verbraucherverhalten unterstützt werden.

Die Chance für die Kommunen liegt im praktizierten Naturschutz innerhalb ihres Einflussbereiches, im Einwirken auf  gewerbliche Betriebe durch  Beratung und Förderung klimaschonender Maßnahmen.

Im Anschluss an das Referat folgte eine lebendige Diskussion. Sie wurde angeregt und getragen durch oftmals kritische Fragestellungen. Die die Meinung des Kandidaten zur Nutzung von Freiflächen für den Ausbau der Photovoltaik wurde erfragt.

Gesenhues bezog eindeutig die Position, Großflächen entlang von Bahnstrecken oder Autobahnen zu genehmigen, um nicht die Preise für Pacht oder Erwerb landwirtschaftlicher Freiflächen nach oben zu treiben und die Industrialisierung der Landwirtschaft weiter voranzutreiben. „Photovoltaik gehört auf die Dächer von Industriegebäuden!“

Als Antwort auf die Frage nach weiteren Abbaugenehmigungen für die Firma Buzzi/Dyckerhoff in Lengerich äußerte Jan Niclas Gesenhues die Meinung, dass sich auf absehbare Zeit der hiesige Standort zwingend verändern werde, so dass man sich vorausschauend umfassend und mit allen Beteiligten wie Stadtverwaltung, Bürger*Innen und Gewerbe treibenden  Gedanken zu zukünftigen Strukturen (Stichwort Konversion) machen muss.

Wie begonnen, schloss der Bundestagskandidat (Platz acht der Bundestagsliste der Grünen NRW und selber Familienvater) mit einem Blick auf die Zukunft der nachwachsenden Generationen: „Es verbietet sich, eine geplünderte Welt zu hinterlassen, bei der keine Chance mehr besteht, die Schäden zu beheben. Noch haben wir die Möglichkeiten, durch eine Klima- und Energiewende die Katastrophe zu verhindern. Wir Grüne haben eine Vorreiterfunktion, die wir unbedingt wahrnehmen müssen. Dazu brauchen wir jede Stimme, um die wichtigen Ziele zu erreichen!“